Heißes Finale mit Elvis
Beides schafften binnen Minuten die Guggemusiker aus Speyer. Direkt anschließend holte sich die dreiköpfige Minigarde Unterstützung vom Elferrat mit dem Motto: „Auf die Plätze, streckt die Hände.“ Das begeisterte Publikum quittierte diesen Auftritt standesgemäß mit der vierstufigen „Rosenkavalierrakete“, die sich vom einfachen Tischtrommeln zum jubelnden „Hodie, hodie, hodie, ho“ steigerte. Nicht nur akrobatisch überzeugt hat der Auftritt von Tanzmariechen Marie Klein, die dieses Jahr erstmals Bühnenerfahrung sammelt. Was man so alles bei einer Mutter-Kind-Kur erleben kann, gab Heike Hillebrand in ihrer Bütt zum Besten. Sportlich motiviert marschiert sie auch Wochen nach der „Allgäukur“ durch die heimischen „Schneckenstecherhotspots“. Wenn der Elferrat die weißen Handschuhe anzieht, folgt etwas Besonderes, und dies fand nach dem fulminanten Auftritt der Nachwuchsgarde statt. Zwei Tänzerinnen, Roxana Baum und Natalie Zirmer, wurden für elf Jahre aktive Fasnacht feierlich zum „Ritter vom Goldenen Vlies geschlagen“ – eine Ehrung, die bisher 65 Mitgliedern der Rosenkavaliere verliehen wurde.
Mit schlüpfrigen Geschichten aus ihrem teils sehr frustrierten Ehealltag, in dem sie wohl des Öfteren die Frage stellt: „Was haben Wolken und Männer gemeinsam? – Wenn sie sich verziehen, kann’s noch en schäne Tag werre!“, erntete Babbelgusch Elvira Langensteg viele „ui, ui, ui“. Nicht nur der Elferrat hatte nach dem Auftritt des Rosenballetts „Pippi“ in den Augen. Als der Präsident versprach, „bei uns ist alles möglich“, und ein junger Mann ganz nach Rosenkavalierart mit den Worten „Liebe Nicole…“ auf die Knie ging, war relativ schnell klar, das ist nicht nur Spaß und Witz, sondern einfach ein ganz besonderer Moment für zwei junge Menschen.
Sänger Maikel legte mit seinem sich anschließenden Auftritt wieder den Schalter um in Richtung Karneval mit Polonaise und Geschunkel. Dass sich Stars und Sternchen die Hand geben beim KV Rosenkavaliere, war nicht nur Motto des Abends, sondern zeigte sich auch bei der Auszeichnung der lokalen Politprominenz mit dem begehrten Karnevalsorden.
Mit einem Höhepunkt, dem Auftritt der Red Roses, meldeten sich die Karnevalisten nach der Pause zurück. Bauchredner Andreas Knecht und sein Konterpart Rabe Gregor unterhielten als Einmannschau mit witzigen Lebensweisheiten den Saal: „Bewerft Eure Männer nicht mit Tassen und Tellern, Gabel und Messer stecken besser.“
Nach dem Schautanz des Rosenballetts, die ihre Geisterstunde erst nach mehreren Zugaben beenden konnten, stellte der Präsident die Frage: „Wie geil würde des aussehen, wenn drowe 25 bis 30 Leut tanze täte?“ Und dem war auch so. Mit tollen Kostümen rockten alle Tänzerinnen der Rosenkavaliere mit Elvis zum Finale. Spätestens zu den Abba-Klängen „Waterloo“ erübrigte sich die Frage, „sollen wir nochmals Vollgas geben?“. Die Tische der Donaudeutschen bestanden den Stabilitätstest hervorragend. Insofern hatten zum Abschluss des offiziellen Teils die Stimmungsgaranten Willi Bausch und Olli Hermann mit ihrem Schorlerock leichtes Spiel
Von Eva Vogel